Nichts

Aufklärung

Immanuel Kant war ein deutscher Philosoph, der im 18. Jahrhundert in Königsberg gelebt hat. Er hat mehrere Werke verfasst, darunter auch das Buch „zum ewigen Frieden“ oder die „Kritik der reinen Vernunft“. Kant hat sich außerdem mit der Frage «Was ist Aufklärung?» befasst und über diese Frage im Jahr 1784 ein Buch geschrieben. Wir werden uns jetzt ebenfalls mit dieser Frage beschäftigen und auch einen Vergleich zwischen Aktualität und Vergangenheit machen.

Laut Kant ist die Aufklärung der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Um diese Definition zu verstehen, werden wir uns die wichtigsten Begriffe und auch verschiedene Beispiele anschauen.

Die Unmündigkeit ist das Unvermögen sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen und selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen.

Kant meint, dass die Ursachen dieser selbstverschuldeten Unmündigkeit die Faulheit und Feigheit sind.

Es ist nämlich sehr bequem unmündig zu sein und nicht selber denken zu müssen. Wenn die anderen das Denken und Tun übernehmen, so muss man sich ja nicht selbst bemühen. Wenn ich ein Buch habe, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt der für mich die Diät beurteilt, muss ich mir ja nicht die Mühe geben mündig zu werden. Warum sollte ich mich anstrengen, wenn andere das verdrießliche Geschäft für mich übernehmen und ich nur bezahlen kann? Es ist viel angenehmer, den anderen das Denken zu überlassen, einfach nur zu gehorchen und alles so zu akzeptieren, wie es einem erzählt wird.

Doch der Schritt zur Mündigkeit ist nicht nur beschwerlich, sondern auch gefährlich. Dies behaupten zumindest jene Vormünder, die sich gütigst dazu bereiterklärt haben, die Oberaufsicht auf sich zu nehmen um den Unmündigen zu „helfen“. Doch in Wahrheit zeigen sie ihnen nachher die Gefahren, die ihnen drohet, wenn sie es versuchen, allein zu gehen. Nun ist diese „Gefahr“ eben nicht so groß und durch einige Male Fallen, würde das unmündige Volk endlich das Gehen lernen, doch ein Bespiel macht schüchtern und schreckt ab. Die Vormünder benutzen also diese Gerüchte, um Kontrolle und Macht über das unmündige Volk zu gewinnen.

Das heißt, dass es für jeden einzelnen Menschen schwer ist, sich aus der ihm beinahe zur Natur gewordene Unmündigkeit herauszuarbeiten. Daher gibt es nur wenige, denen es gelungen ist, sich durch eigene Bemühungen herauszuwickeln und dennoch einen sicheren Gang zu tun. Denn wenn man so viel freie Bewegung nicht gewöhnt ist, ist jeder kleinster Riss im Boden ein riesiger Abgrund.

Kant beantwortete also die Frage, ob er in einem aufgeklärten Zeitalter lebe mit einem klaren Nein. Dennoch wohl in einem Zeitalter der Aufklärung. Denn dass die Menschen in Religionsdingen sich ihres eigenen Verstandes ohne Leitung eines anderen sicher und gut bedienen können, daran fehlt noch viel. Die Priester und Pfarrer, die uns ihre Weltauffassung vorlegen, ohne auf andere Meinungen zu achten und alle bestrafen, die anders denken verhilft der Menschheit nicht zur Mündigkeit. Wenn man sich nicht ein eigenes Bild der Welt machen darf ohne Angst zu haben verbrannt oder gefoltert zu werden, entscheidet man sich lieber dafür unmündig zu bleiben.

Vergleichen wir nun die Sicht von Kant in der Vergangenheit mit der Aktualität.

Jeder weiß heute, dass es im Krieg zwischen Russland und der Ukraine nicht nur um Waffengewalt geht, sondern auch um Wissen über das was gerade geschieht. Was das Volk weiß und glaubt spielt eine sehr große Rolle. Denn wenn sich das Volk in Russland erhebt, könnte es noch eine einigermaßen friedliche Einigung geben. Doch solange das Volk nicht aufgeklärt wird, geschieht dies nicht.

Vladimir Putin, derzeitiger „Präsident“ von Russland schränkt das Wissen des Volkes dort stark ein. Er möchte verhindern, dass sich das russische Volk gegen ihn wendet und er den Kampf verliert. Daher hat er angeordnet, dass jeder der das, was gerade zwischen Russland und der Ukraine passiert, als Krieg bezeichnet sofort festgenommen werden kann. Dadurch sind alle Reporter von den Internationalen Medien aus Russland abgereist. Außerdem hat Putin die Medien und Nachrichtenquellen wie Facebook, Instagram usw. in Russland sperren lassen. Außer des russischen Fernsehens, wo die „russische Wahrheit“ verbreitet wird, gibt es also keine anderen Nachrichtendienste.

Die Länder der ganzen Welt dürfen nicht militärisch angreifen, denn das wäre eine Kriegserklärung gegen Russland und könnte einen 3. Weltkrieg verursachen. Doch mit der heutigen hoch entwickelten Technologie und den Atomwaffen, würde dieser die ganze Welt zerstören und die Menschheit auslöschen. Daher hofft die ganze Welt, dass sie es schaffen werden, genug Informationen in Russland zu verbreiten und das Volk aufzuklären, um eine Revolution des Volkes zu beeinflussen und somit den Krieg stoppen. Doch dies ist nicht so einfach, denn jeder der sich traut zu manifestieren, wird festgenommen und verschwindet.

Die Russen müssen also ein großes Maß an Mut zeigen, um vielleicht etwas ändern zu können.

Da kommen wir also auf den bekannten Spruch von Immanuel Kant zurück: Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist der Wahlspruch für die Aufklärung. Genau das stimmt auch heute, denn wenn das russische Volk genug Mut aufweist, um selber zu denken, sich ein Bild des jetzigen Krieges zu machen und dadurch aufgeklärt zu sein, könnte sich vieles ändern. Die Menschheit ist zwar definitiv aufgeklärter als im 18. Jahrhundert, dennoch leben wir immer noch in einem Zeitalter der Aufklärung.

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